von
Gregor Franz
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[Kommentar: Ursprünglich war diese Geschichte als Titel-Story für ein nie zu Ende programmiertes Computer-Spiel gedacht. Im Spiel ging es lediglich darum, ein kleines, sich den Weg durch seine Feinde freiballerndes Raumschiff durch einen Hintergrund von Chips und Leiterbahnen zu steuern. Auch unter diesen Bedingungen wollte ich zeigen, daß die Story nicht ganz so platt werden muß, wie die meisten von ähnlichen Spielen: Bösen, dummdreisten Außerirdischen fällt es urplötzlich ein, in Scharen loszuziehen, um die Erde zu vernichten und ein einsamer Held, mit dem einzigem verfügbaren Superduper- kampfraumer muß sich ihnen entgegenstellen (oder so ähnlich) ...]
(so geschehen 1993)
Außer Atem stoppte er kurz seinen Lauf und schaute sich um. Doch in dem breiten, quadratischen Gang, dessen Wände mit einer Schicht grauen Plastiks über dickem Flexid-Stahl ausgekleidet waren, konnte er seine Verfolger noch nicht sehen. Aber er spürte, daß sie nicht mehr weit entfernt waren. Mit dem Ärmel seines dunklen Arbeitsoveralls wischte er sich Schweiß von der Stirn, bevor er weiter spurtete. 'Hat sich das regelmäßige Training im Fitnessraum also doch ausgezahlt', dachte er, da er spürte, daß seine Muskeln noch nicht übermäßig erschöpft waren. Zielgerichtet rannte er an der nächsten Kreuzung in den rechten Gang hinein, wobei er gleichzeitig auf Fußtritte hinter sich horchte. Trotzdem er sich krampfhaft auf seinen Plan konzentrierte, schossen ihm ständig Bruchstücke seiner Tätigkeit auf diesem Planeten durch den Kopf. Sein Deckname in dieser Pyramidenstadt, von der sich drei Vier- tel unter der Oberfläche befanden, war `Fei`. `Konter Fei`, um genau zu sein. Er war Geheimagent des KGA - Jawohl er arbeitete für den Rost- block. Aber das hatte er sich nicht ausgesucht. Er war mit dem Regime der NASO genausowenig einverstanden, wie mit dem des Rostblocks. Aber vielleicht hatte es das Schicksal so gewollt, daß gerade dieser ihn auf seinem Heimatplaneten, der eher zufällig im Rostblock-Machtbereich lag, zum Spion gepreßt hatte. Als einziger Agent war er dann, nach einer mehrmonatigen inten- siven Ausbildung, vom KGA in die eine Stadt dieses entlegenen Planeten eingeschleust worden, die es auf ihm gab. Es galt als übliche Praxis der intergalaktischen Geheimdienste. Mehr Agenten auf jedem unbedeutenden Planeten einsetzen, würde einen riesigen Personalaufwand bedeuten. Wenn er seine Spionagetätigkeit beenden würde, so hatte ihn sein Führungsoffizier gewarnt, würde der KGA seine wahre Identi- tät offenlegen, was im NASO-Machtbereich seine sofortige Exekution zur Folge haben würde. Das war deutlich genug gewesen und so hatte er hier vor einem halben Jahr eine Scheinidentität als Servicetechniker angenommen, der angeblich von einem der kleineren Transportraumer, die gelegentlich den Raumhafen auf der oberen Pyramidenplattform anliefen, abgemustert hatte. Die Stadt 'Pyronha' war größtenteils von einem dichten Gangnetz durchzogen, um das sich Wohntrakte, Arbeits- und Erholungsbe- reiche gruppierten. Nur im Kern war ein größerer Freiluftbereich einer echten Stadt mit vielen grünen Parks nachempfunden. Die inneren Pyramidenwände ragten an deren Enden weit in die Höhe, mit teilweise verglasten Terrassen, an denen zahlreiche kleine, durchsichtige Fahrstühle hinauf- und hinabglitten. Viele über- arbeitete Angestellte, der dort gelegenen Büros, versuchten sich gelegentlich mit einem Blick in die Tiefe, auf die friedliche Stadt, zu entspannen. Eines der Details, die ihm bei seinen Arbeitseinsätzen in diesem Bereich aufgefallen waren, das keinen geheimdienstlichen Wert besaß. Außerhalb der Pyramide gab es keine menschlichen Stützpunkte, denn dort war die Hölle los. Tatsächlich konnte er den Raumkundschafter verstehen, der nach der ersten Landung dem Planeten den Namen verpaßt haben sollte. 'KATARRHUS' paßte gut. Die giftige Atmosphäre der rotwallenden Nebel, die vom Erdboden zehn Meter hoch reichten und die ständi- gen eruptiven Erschütterungen ließen tatsächlich höchstens den Vergleich mit einer Schleimhautentzündung aufkommen. Was seine Auftraggeber wahrscheinlich nicht geahnt hatten, war, daß dieser Planet, wenn vielleicht auch kein großer Militärstütz- punkt, so doch ein bedeutender Forschungsstandort war. Die Firma, bei der er angestellt war, wartete Elektronikanlagen aller Art. Unter anderem auch in den Sicherheitsbereichen, in denen sich die Forschungslabors befanden. Als er vor ein paar Wochen zum ersten Mal einen Routineauftrag an der Belüftungselektronik in einem der Labors ausführte, hatte er zufällig eine wichtige Entdeckung gemacht. Auf einem der Monitore, der die benachbarte Versuchshalle zeigte, konnte er in einem unbeobachteten Moment den Test eines neuartigen Gerätes mitverfolgen. Ein schmales und langläufiges Etwas, daß auf einem Ständer befestigt und mit einem riesigen Energiegenerator verbunden war, wurde auf einen massiven Stahl- quader gerichtet, dessen Ausmaße etwa denen einer kleinen Raum- fähre entsprach. Ein dünner Strahl löste sich von dem Gerät und der Quader ver- schwand in Sekundenbruchteilen. Ohne den geringsten Laut und ohne jeden Rückstand. Ungläubig hatte er damals auf den Schirm ge- starrt, aber als er die direkt neben dem Ding stehenden Wissen- schaftler wild gestikulieren sah, wußte er, daß es keine Hallu- zination gewesen war. Später, in seiner kleinen, nicht besonders gemütlichen Wohnein- heit, wurde ihm bewußt, daß er etwas tun müsse. Nicht, weil er sich dem Rostblock besonders verpflichtet fühlte, wollte er dieses Gerät entwenden. Nein, seitdem ihn der KGA aus seinem stinknormalen Leben ge- rissen hatte und ihn zwang Spion für ihn zu werden, fühlte er keine Loyalität mehr in sich. Aber diese Waffe konnte einen zukünftigen Krieg entscheiden, der bisher nur durch ein gleiches Kräfteverhältnis verhindert wurde. Er mußte versuchen dieses Verhältnis in der Waage zu halten, in dem er die Waffe zum nächsten Stützpunkt des Rost- blocks brachte. Ihm war klar, daß selbst, wenn es ihm gelänge ins Weltall zu entfliehen, die gesamte hiesige NASO-Flotte jagt auf ihn machen würde. Spione waren vogelfrei. Während er sorgfältig den Diebstahl und seine Flucht plante, änderte sich sein Verhalten den Arbeitskollegen gegenüber nicht. Wie bisher hatten sie in ihm einen verschlossenen, aber zuver- läßigen und fleißigen Mitarbeiter. Nun rannte er hier die Gänge entlang, den 'Defluxstrusator', wie er wohl hieß, zusammengeklappt in einer Innentasche des Overalls, beinahe erwartend, von seinen Verfolgern eingeholt zu werden. Sein Plan war äußerst riskant und er war beinahe selbst gespannt, ob es klappen würde. Mit einem leistungsstarken Stör- sender im Laborbereich, den er während seiner Arbeit unauffällig in einzelnen Segmenten, als Ersatzteile getarnt, hineingebracht und zusammengesetzt hatte, konnte er eine vorzeitige Alarmmeldung in die umliegenden Sektionen verhindern. Das hatte ihm einen kleinen Vorsprung verschafft, der aber zu- sehends dahinschmolz. Ein paar Gänge hinter der Sicherheitszone hatte er unter einer Bodenplatte einen ERGO-Blaster V12 zusammen mit zwei 30iger Reservemagazinen versteckt. Erst nach langem Zögern hatte er sich für diese Waffe entschie- den. Eine ERGO-Patrone, die aus dem Magazin im Griffschaft, in die Fusionskammer geleitet wurde, lieferte die Energie für einen einsekündigen, fingerdicken Laserstrahl ungewöhnlicher Intensität. Der Blaster war zusammen mit dem langen Lauf in etwa so lang, wie sein Unterarm ohne Hand gerechnet. Leider hatte er ihn schon einsetzen müssen. Ein feindlicher CIB- Agent, der im Nebenlabor ebenfalls getarnt arbeitete, hatte ihn entdeckt und griff ihn an. Konter schoß ihn nieder und versteckte ihn, nachdem er sich vergewissert hatte, daß er noch lebte, in einer Abstellkammer. Glücklicherweise traf man in dieser Sektion im Normalfall nur selten auf Leute, da sich hier hauptsächlich Lagerhallen befanden und die Wohnzonen weit entfernt lagen. Doch auf militärische Patrouillen mußte er gefaßt sein. Konter Fei, dessen richtiger Name eigentlich Misan Teriks lautete (seine Freunde nannten ihn lediglich Mis), wußte, daß sein Störsender jeden Moment entdeckt werden konnte. Das dem noch nicht so war, bewies ihm ein kleines Gerät, dessen Ohrhörer ihm Aktivitäten, der in den Decken- und Seitenwänden installierten Kommunikationsleitungen oder von Funkwellen mittels Pieptönen melden würde. Doch so lange konnte er nicht mehr warten. Er war nun schon mehrere riesige Gänge entlanggelaufen, die sich sehr ähnlich sahen und fragte sich, ob er die Orientierung verloren hatte, als er hinter sich die hastigen Stiefeltritte der Wachen und CIB-Leute hörte, die ihn vom Labor aus direkt verfolgt hatten. Kurz hielt er in seinem energiesparenden Dauerlauf inne, den er sich antrainiert hatte, um den langen Gang, dessen Ende er fast erreicht hatte, zurückzuschauen. Seine Verfolger waren zwar noch nicht zu sehen, aber es konnte nicht mehr lange dauern, bis sie ihn eingeholt hatten. Im Moment lief noch alles nach dem enggesteckten Zeitplan. Langsam wurde es so weit für seinen vorbereiteten Trick. *** "Sir, wir haben eine Unregelmäßigkeit im Sicherheitssektor HL2 zu verzeichnen", meldete einer der Systemüberwacher direkt unter- halb des Throns Großfürsten Lnolis und lauschte konzentriert in seinen Kopfhörer. Der schreckte unsanft aus dem Halbschlaf und richtete sich hastig in seinem Thron auf, in den er etwas unstandesgemäß hinab- gerutscht war. "Äh ja?", murmelte er und ließ kurz den Blick durch die, im Dunkeln liegende Hauptzentrale Pyronhas schweifen. Sein erhöhter Sitz am Ende der Halle versprach eine gute Sicht. Trotzdem konnte er die zahlreichen Reihen mit den emsigen Gestal- ten nur durch die vielen leuchtenden Monitore, vor denen sich ihre Schatten abhoben, erahnen. Die riesige Stirnseite der Zentrale zeigte eine Projektion der Stadt von oben, wobei abwech- selnd die Ebenen durchgeschaltet wurden. Erst die Wachposten, die gelegentlich an ihrer Unterkante entlangliefen, machten ihm die Relationen richtig deutlich. "Hier Sir", winkte einer der Systemüberwacher zu seinen Füßen, um auf sich aufmerksam zu machen. "Was ist denn, Nummer...?", fragte der, in kostbarste, blau- glänzende Gewänder gekleidete, breite und mit einem dunklen Spitzbart im feingeschnittenen Gesicht bewehrte Fürst, nach unten. "212, Sir", antwortete der Überwacher. Großfürst Lnoli drückte auf dem breiten, gläsernen Pult vor sich die Taste, auf der matt die Ziffer 212 leuchtete und die, neben einigen anderen Tasten von Systembeobachtern, die mit ihm Kontakt aufnehmen wollten, blinkte. Doch in einem wesentlich schnelleren Rhythmus, als die anderen. Ein Zeichen für Dringlichkeit. Er rückte sich die Krone, die mit einer Unmenge, wie er fand kitschigen, Verzierungen geschmückt war und in der Kopfhörer und ein Kehlkopfmikrofon integriert waren, zurecht. "Was ist denn Nummer 212?", brummte er noch einmal mürrisch. Der Beobachter 212 deutete auf seinen Bildschirm, der aber von des Fürsten Thron beim besten Willen nicht zu erkennen war: "Jeglicher audiovisueller Kontakt mit dem Sicherheitssektor HL2, also dem Hauptlabor 2 ist unterbrochen, Großfürst." "Ich weiß, was HL2 bedeutet", unterbrach ihn Lnoli unwirsch und ließ sich auf seinem Pult das Monitorbild des Beobachters anzei- gen, auf der die Karte der dritten Ebene Pyronhas zu sehen war. Ein rotumrandeter Bereich leuchtete in kurzen Abständen auf. Wütend wuchtete der Großfürst mit seiner Faust auf eine breite Taste unter den anderen, auf der 'Erster' stand und rief: "Sofort zu mir, Hammerhart!" In den Reihen vor ihm richtete sich eine Gestalt auf, deren Kopf- hörer gerade angesprochen haben mußte, und winkte. Hike Hammerhart war der erste Berater des Großfürsten und sein engster Vertrauter, soweit man bei dem Fürsten von Vertrauen sprechen konnte. Eine imposante Erscheinung: groß, kräftig gebaut, energische Gesichtszüge und ein auffälliger Blondschopf. Er trug eine schlichte, samtschwarze NASO-Uniform, an der nur ein leuch- tendgelber Streifen am linken Oberarm, auf seine Stellung hin- wies. Das er der höchste CIB-Offizier auf dem Planeten war, konnte man nicht erkennen. Rasch erklomm er die Stufen des Throns. "Sie haben gerufen, Großfürst?", fragte er leise. Für Widerspruch gegenüber dem Fürsten war er nicht bekannt. Auch wenn dieser oft unbeherrschte und manchmal sogar irrationale Befehle gab. Aber er stand in der Gunst des Königs und da mußte selbst der erste Berater, auch als hiesiger CIB-Chef, vorsichtig sein. "Habe ich, Oberst Hammerhart, habe ich", Großfürst Lnoli deutete auf den Schirm vor sich, "Was geht da im Sicherheitssektor HL2 vor sich?" Hammerhart beugte sich interessiert vor und betrachte den Monitor. "Nun, ich weiß es ehrlich gesagt nicht", er richtete sich wieder auf, "Sieht so aus, als ob wir mit dem Sektor den Kontakt verloren haben." Der Spitzbart des Großfürsten zitterte, als er hämisch grinste: "Wieder ein Beweis, wie der CIB arbeitet, Oberst!" Mit Vergnügen sah er seinen Untergebenen vor Wut rot anlaufen. Auch wenn Hike Hammerhart am ehesten als sein Vertrauter gelten konnte, hieß das nicht, daß er ihn auch symphatisch finden mußte. Die Wut des Oberst verrauchte langsam wieder, als er sah, daß sie Lnoli Freude bereitete. Eigentlich müßte er den Fürsten doch langsam kennen. "Vielleicht nur ein technischer Defekt", wandte er ein. "Aller Systeme?", Großfürst Lnoli schüttelte heftig den Kopf. Oberst Hammerhart warf noch mal einen Blick auf den Schirm im Pult. "Ich werde einen Melder losschicken und ein paar Agenten, die herausfinden sollen, was da los ist", sagte er und aktivierte sein Kehlkopfmikrofon. Ein paar Minuten später meldete sich bei ihm einer der Agenten des Nebensektors, den er nach HL2 geschickt hatte. "Sir", sprach Hike Hammerhart den Großfürsten an, "ich glaube, ich weiß jetzt, worum es sich dreht." Fürst Lnoli wandte sich ihm zu: "Ich bin ganz Ohr". Anstatt sofort zu antworten, gab Oberst Hammerhart jedoch erst kurz etwas auf den Tasten vor dem Pultschirm ein. Über der Glas- platte formte sich plötzlich eine etwa 20 Zentimeter große Holo- grammabbildung eines Mannes, die sich um sich selbst drehte. "Wer ist das?", fragte Lnoli erstaunt. "Das ist der Mann, der den Defluxstrusator aus unserem Labor gestohlen, unser dortiges Kommunikationssystem lahmgelegt und mehrere unserer Wachleute und einen CIB-Mann ausgeschaltet hat." Der Großfürst nahm sich nun deutlich mehr Zeit, den Mann zu mustern. Er sah einen schlanken, mittelgroßen und dunkelhaarigen, jungen Mann, der ziemlich normal, aber auch nicht auffällig unauffällig aussah. "Würde man ihm auf den ersten Blick nicht zutrauen, nicht wahr?", Hike Hammerhart hatte ihn beobachtet. Doch er erwartete keine Antwort: "Sein Name, oder zumindest den, unter dem wir ihn kennen, lautet Konter Fei. Er ist seit etwa sechs Monaten auf unserem Planeten und arbeitete als Reparatur- techniker bei einer Wartungsfirma für elektronische Anlagen." "Wie konnte es ihm gelingen an den Defluxstrusator heranzukommen und wieso hat er ihn überhaupt gestohlen?", unterbrach ihn Lnoli aufgebracht. "Wahrscheinlich weil sie die obligate Unbedenklichkeitstufe für Versorgungspersonal in den Sicherheitssektoren von drei auf zwei gesenkt haben, Sir. Sicher ist das ein neugeworbener KGA-Agent, da konnten wir ihn gar nicht in unseren Datenbänken haben", verteidigte Oberst Hammerhart seinen Geheimdienst engagiert. "Schon gut", lenkte der Fürst ein, "aber wir müssen ihn finden und ihm das Gerät wieder abnehmen. Ist das klar?", setzte er hinzu. "Selbstverständlich, Sir", der Oberst winkte sich ein paar Untergebene heran, um ihnen Befehle zu geben. Der Systembeobachter, dessen Taste noch gedrückt war, meldete sich wieder: "Großfürst, der Störsender in HL2, der den Kommuni- kationsausfall bewirkt hat, ist gefunden und deaktiviert worden. Eine der Gangkameras im Nebensektor hat den Agenten in Reich- weite. Soll ich sie auf den Schirm schalten ?" Fürst Lnoli fuhr zu seinem Pultschirm herum: "Na worauf warten sie noch, Mann", schrie er ins Mikrofon. Oberst Hike Hammerhart, der aufmerksam geworden war, trat neben ihn, als die Kamerasicht auf dem Schirm erschien. Der feindliche Spion namens Konter Fei rannte den Gang in scheinbar geübtem Dauerlauf entlang und wirkte kaum ausgelaugt, obwohl er schon eine ziemlich große Strecke hinter sich gebracht haben mußte. In diesem Moment faßte er sich an sein Ohr. Ein paar Wachsoldaten würden ihn gleich erreichen, konnte man in einem eingeblendeten Bildschirmausschnitt erkennen. Konter Fei hatte schon fast eine breite Gangkreuzung erreicht, als sie Sichtkontakt zu ihm bekamen und sofort schossen. Nach ein paar Antwortschüssen aus einer mächtigen Handfeuer- waffe, machte er eine gewaltige Hechtrolle und verschwand hinter dem linken Gangabzweig. "Oh, eine ERGO V12", murmelte der Oberst erstaunt. Als der Systembeobachter auf eine andere Kamera wechselte, sah man den Agenten noch kurz an einer Wand herumnesteln, dann ver- schwand das Bild. Noch im letzten Augenblick war zu erkennen gewesen, daß ihm die Soldaten von ihrem Standpunkt aus wohl nicht mehr gefährlich werden konnten. "Wirklich clever", mußte Großfürst Lnoli anerkennen. Hike Hammerhart wußte vorher noch nicht, daß sein Boss derart lautstark mit den Zähnen knirschen konnte.
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